Archiv
Auf Grundlage der Neunten Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 in Sachsen-Anhalt vom 15. Dezember 2020 sind die Bibliothek, das Archiv und die Sammlung des Landesamts für jeglichen Publikumsverkehr geschlossen.
Durch die Zusammenlegung der vormaligen Landesämter für Denkmalpflege und für Archäologie zum gemeinsamen Landesamt am 1. Januar 2004 verfügt dieses über Archivbestände sowohl der Bau- und Kunstdenkmalpflege als auch der Archäologie (Fundstellen-, Bild- und Hausarchiv).
Die Archivbestände des Landesamts gehören zu den ältesten ihrer Art in Deutschland und erfassen im Wesentlichen das Arbeitsgebiet des Landesamts beziehungsweise seiner Vorgängerinstitutionen: das Land Sachsen-Anhalt und die angrenzenden Regionen.
Das Archiv der Bau- und Kunstdenkmalpflege geht zurück auf die durch den Architekten J. C. Costenoble seit 1840 gesammelten Kreisverzeichnisse von Baudenkmälern in den Regierungsbezirken Erfurt, Merseburg und Magdeburg (alle Provinz Sachsen) des Königreichs Preußen. Grundstock des Archivs sind die Inventarlisten zu den von der 1876 gegründeten Historischen Kommission für die Provinz Sachsen herausgegebenen Bänden ›Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete‹.
Heute werden hier Bestände unterschiedlichster Art zu Bau- und Kunstdenkmälern Sachsen-Anhalts sowie in Teilen auch zu anderen in- und ausländischen Objekten verwahrt.
Das Archiv der Bau- und Kunstdenkmalpflege verwaltet zur Zeit rund 2.500 Akten, 11.500 Dokumentationen, 16.000 Pläne, 350.000 Fotos, 134.100 Negative und 30.000 Dias. Die Archivalien beinhalten unter anderem Informationen zu Schriftwechseln zwischen Verwaltungsinstitutionen, Denkmaleigentümern, Restauratoren und Baufirmen aus der Zeit zwischen 1880 bis zur Gegenwart. Bei den Dokumentationen handelt es sich zum Beispiel um restauratorische Befunduntersuchungen, denkmalpflegerische Zielstellungen, Modernisierungsvoruntersuchungen oder aber auch um Bestands- und Abbruchdokumentationen von Baudenkmälern, die seit 1970 erarbeitet werden. Bau- und Gartenpläne werden seit dem 19. Jahrhundert gesammelt.
Die ab Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen Negative und Fotos beziehungsweise die ab 1930 angefertigten Dias dokumentieren Bauwerke und deren Innenräume, städtebauliche Räume, bewegliches Kunstgut, Park- und Gartenarchitektur, Reproduktionen von Originalplänen und Zeichnungen sowie Grabungsareale mit Kirchenvorgängerbauten und bauarchäologischen Befunden in Häusern und Burganlagen.
Das Fundstellenarchiv verwahrt rund 5.700 Akten und 2.600 Dokumentationen auf ungefähr 800 laufenden Regalmetern sowie rund 34.000 Karten. Dazu zählen Schriftnachweise und Bilddokumente über archäologische Aktivitäten und Funde vom 18. Jahrhundert bis heute, wie zum Beispiel Fund- und Grabungsberichte, Zeichnungen, Pläne, Kataloge, Verzeichnisse, Schriftwechsel und Materialaufnahmen des 19. bis 21. Jahrhunderts, außerdem Einzelkarten und Kartenwerke aus vier Jahrhunderten (historische Karten, topographische Karten wie beispielsweise Feldoriginale und Messtischblätter, Grundkarten, Verwaltungskarten, geologische Karten, Stadtpläne, Spezialkarten), landesregionale Verzeichnisse zu Wüstungen und Feldwannen in gebundener Form und eine Landesfundkartei mit ungefähr 90.000 Karteikarten und 11.000 Blatt Papier über Bestände der Museen in Sachsen-Anhalt.
Das archäologische Bildarchiv verfügt über rund 50.000 Negative (darunter wertvolle Glasplattenbestände), 14.550 Filme und 200.000 Dias zu archäologischen Funden, Befunden und Fundstellen Sachsen-Anhalts, die seit 1912 dokumentiert werden. Darüber hinaus illustrieren die Bilder auch naturwissenschaftliche Befunde (zum Beispiel der Geologie, der Archäozoologie oder der Archäobotanik), Versuche der experimentellen Archäologie, Rekonstruktionen der Museumspädagogik sowie Reproduktionen von Plänen, Zeichnungen und Abbildungen.
Das Hausarchiv enthält in rund 1.200 Archivkartons Unterlagen des ›Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Alterthums und Erhaltung seiner Denkmale‹ und der ›Historischen Commission der Provinz Sachsen‹, von Tagungen, der Zusammenarbeit mit Vereinen, der Betreuung von ehrenamtlichen Mitarbeitern, der Öffentlichkeitsarbeit, zur Publikationstätigkeit, zu wissenschaftlichen Projekten, zur Bau- und Kunstdenkmalpflege und zur Archäologie, zu Ausstellungen des Landesmuseums und zu Baumaßnahmen. Weiterhin finden sich Protokolle und Reden von Landtagsverhandlungen vor dem Ersten Weltkrieg, Personalunterlagen und Verwaltungsschriftgut von der Gründung des Provinzialmuseums der Provinz Sachsen bis zum Ende der Deutschen Demokratischen Republik, Korrespondenzen, Zeitungsartikel, Gutachten, Denkschriften, Karteien, Materialaufnahmen, Gesetzesvorlagen, wissenschaftliche Nachlässe, Druckvorlagen sowie Dokumentationen (Fotos, Filme, Schallplatten) von Veranstaltungen, Geschehnissen und zu Bauzuständen der Dienstgebäude.
Auf Grundlage der Neunten Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 in Sachsen-Anhalt vom 15. Dezember 2020 sind die Bibliothek, das Archiv und die Sammlung des Landesamts für jeglichen Publikumsverkehr geschlossen.
Archiv der Bau- und Kunstdenkmalpflege
Heidi Knörich
+49 345 5247-439
hknoerich@lda.stk.sachsen-anhalt.de
Fundstellenarchiv
Verena Junski
+49 345 5247-322
vjunski@lda.stk.sachsen-anhalt.de
Bildarchiv und Hausarchiv
Dr. Ulrike Binding
+49 345 5247-521
ubinding@lda.stk.sachsen-anhalt.de
Postanschrift
Archiv
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
Richard-Wagner-Straße 9
06114 Halle (Saale)
Zentrale Besucheradresse
Kleine Steinstraße 7
06108 Halle (Saale)
Für die Nutzung des Archivs ist die Archivordnung des Landesamts zu beachten.